5 Anzeichen, dass Du unbewusst falsch atmest – und was Du sofort ändern kannst

Wir atmen rund 25.000 Mal am Tag – doch kaum jemand tut es bewusst. Und obwohl der Atem das natürlichste der Welt ist, schleichen sich im Alltag häufig ungünstige Muster ein. Studien zeigen, dass bis zu 80 % der Menschen in westlichen Ländern dauerhaft in einer ungesunden Weise atmen – oft ohne es zu merken.

Die Folgen?
Sie reichen von innerer Unruhe und Verspannungen bis zu Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen, chronischer Müdigkeit oder sogar Erkrankungen.

Dieser Artikel zeigt Dir 5 Warnzeichen, an denen Du ungesunde Atemgewohnheiten erkennst – und was Du sofort ändern kannst.

1. Du atmest oft (auch nachts) durch den Mund

Mundatmung ist in Ausnahmesituationen sinnvoll – z. B. bei körperlicher Anstrengung. Doch wenn sie zur Gewohnheit wird, kann sie zu Problemen führen:

  • Schnarchen und Schlafstörungen

  • erhöhte Infektanfälligkeit

  • trockene Schleimhäute und Reizungen

  • verminderte Sauerstoffaufnahme

Was Du tun kannst:
Übe Dich bewusst in Nasenatmung – besonders nachts. Es gibt sanfte Methoden wie ein leichtes Mundpflaster, um die Umstellung zu unterstützen.

2. Du atmest in die Brust – nicht in den Bauch

In Ruhe sollte der Atem ruhig, tief und vom Zwerchfell gesteuert sein. Wenn sich beim Atmen vor allem Dein Brustkorb hebt, atmest Du wahrscheinlich zu flach. Das signalisiert dem Körper Stress – selbst wenn äußerlich Ruhe herrscht.

Was Du tun kannst:
Lege eine Hand auf den Bauch, eine auf die Brust. Übe sanftes Einatmen durch die Nase – so, dass sich nur die untere Hand hebt.

3. Du hast häufig das Gefühl, „nicht richtig durchatmen zu können“

Dieses Empfinden geht oft nicht auf Sauerstoffmangel zurück, sondern auf eine chronische Überatmung. Dabei wird zu viel CO₂ ausgeatmet – was paradoxerweise zu schlechterer Sauerstoffversorgung führen kann.

Was Du tun kannst:
Verlangsame Deinen Atem bewusst – z. B. mit der Kohärenzatmung (6 Sekunden ein, 6 Sekunden aus). Auch Summen beim Ausatmen kann helfen.

falsche atmung

4. Dein Atem ist hörbar – selbst im Sitzen oder Liegen

Ein hörbares Atemgeräusch im Ruhezustand weist auf eine zu hohe Atemfrequenz oder Spannung hin. Studien zeigen, dass überaktive Atemmuster oft mit einem dauerhaft aktivierten Stresssystem (Sympathikus) verbunden sind.

Was Du tun kannst:
Achte auf Lautlosigkeit beim Atmen. Je leiser der Atem, desto entspannter reagiert Dein Nervensystem.

5. Du hältst (unbewusst) den Atem an

Beim Lesen, Tippen oder in stressigen Momenten: Viele Menschen unterbrechen ihren Atemfluss unbewusst – man spricht vom „Screen Apnea“-Phänomen.

Was Du tun kannst:
Nutze kleine Alltagspausen (Ampel, Zähneputzen, Kaffeewasser kocht) für 1–2 Minuten bewusste Atmung.

🧘‍♀️ Fazit

Der Atem ist ein Spiegel Deines Lebensrhythmus. Und: Er ist formbar.
Wenn Du ihn regelmäßig beobachtest und sanft regulierst, kannst Du damit:

  • Dein Nervensystem beruhigen

  • Deinen Schlaf verbessern

  • Deine Energie steigern

  • und Stressmuster lösen

Und das Beste: Du brauchst keine Vorkenntnisse – nur etwas Achtsamkeit.

Häufig Fragen (FAQs)

Wie finde ich heraus, ob ich richtig atme?

Beobachte Deinen Atem in einer ruhigen Minute:

  • Hebt sich eher Brust oder Bauch?

  • Ist der Atem hörbar?

  • Wie fühlt er sich an – hektisch oder ruhig?

Für eine genauere Einschätzung kannst Du einen Atem-Selbsttest machen, z. B. den Kontrollpausentest.

Wie schnell verbessert sich meine Atmung durch bewusstes Üben?

Schon nach wenigen Tagen regelmäßiger Achtsamkeit können erste Effekte spürbar werden.
Langfristige Veränderungen brauchen etwa 4–6 Wochen regelmäßiges Üben.

Gibt es Übungen für Anfänger:innen?

Ja! Besonders sanft sind:

  • Kohärenzatmung (6 Sek. ein – 6 Sek. aus)

  • Summen beim Ausatmen

  • Mini-Atempausen nach dem Ausatmen

Tipp: Bei AtemFlow findest Du eine große Auswahl an geführten Übungen im AtemFlow Studio als App – oder in Form eines Atem-Kurses nach der Buteyko Methode.

Ist „falsches Atmen“ wirklich so schädlich?

Ja – langfristig kann es zu:

  • erhöhter Stressanfälligkeit

  • schlechterem Schlaf

  • Herz-Kreislauf-Belastung

  • Konzentrationsstörungen
    und anderen Symptomen führen.

Umgekehrt ist eine gesunde Atmung eine kraftvolle Ressource für Gesundheit und mentale Stärke.

Neugierig geworden?

Probier es aus – atme ruhig, atme sanft.
Und schau gern unsere AtemFlow Angebote, wenn Du tiefer einsteigen möchtest.

Erfahre in diesem Artikel, warum unsere AtemFlow Übungen so einzigartig wirkungsvoll sind!

Das könnte dich auch interessieren:
Pranayama & moderne Wissenschaft – Wie uralte Atemtechniken heute wieder wirken

Pranayama & moderne Wissenschaft – Wie uralte Atemtechniken heute wieder wirkenAtemübungen gehören inzwischen fest zum Alltag vieler Menschen im Westen – ob beim Yoga, in der Meditation oder als Auszeit zwischendurch. Doch viele wissen gar nicht, dass diese…

Warum das Setting Deiner Atemübungen entscheidend ist

Warum das Setting Deiner Atemübungen entscheidend istWie Umgebung, Stimmung und Fokus die Wirkung Deiner Atmung verändernWenn Du Atemübungen machst – egal ob zur Entspannung, zur Atemregulation oder für Deine Gesundheit – dann ist es nicht nur wichtig, wie Du atmest….

Schlechte Atemgewohnheiten: Wie sie sich einschleichen – und wie Du sie wieder loswirst

Schlechte Atemgewohnheiten schleichen sich oft unbemerkt ein – durch Stress, Mundatmung oder zu viel „tiefes Atmen“. Die Folge: schneller Lufthunger, weniger Ausdauer, innere Unruhe. Mit Nasenatmung, CO₂-Toleranz-Training und bewährten Buteyko-Atemübungen kann…

Die Wim Hof Methode

Wim Hof, auch bekannt als „The Iceman“, hat zahlreiche Rekorde gebrochen, indem er extremen Kältebedingungen standgehalten hat, darunter Marathonläufe durch die Antarktis in Shorts und das Eintauchen in Eiswasser über Stunden.

Warum bewusste Atmung Dein autonomes Nervensystem ins Gleichgewicht bringt

Richtiges Atmen wirkt nicht nur sofort entspannend, sondern stärkt auch Deinen Schlaf, Dein Immunsystem und Deine seelische Widerstandskraft.