Bin ich müde, wenn ich gähnen muss?

Atemübung häufig Gähnen

»»Jeder sanfte Atemzug verlängert mein Leben.««

Mit einer gesunden Atmung sorgst Du dafür, dass Dein Körper Dein wertvollster Ort in Deinem Leben wird. Schenke Deinem Körper täglich gesunde Gedanken. Damit pflegst und liebst Du ihn ganz besonders.

Bin ich müde, wenn ich gähnen muss?

Warum muss ich während der Atemübung häufig Gähnen?
Sollte ich das Gähnen dann unterdrücken?
Ich empfinde das Gähnen als nervig, was soll ich tun?

 

Eins vorab und das ist das Schwierige für die Beantwortung der Fragen:
Es gibt noch viel zu erforschen, um vollständig zu verstehen, warum Menschen gähnen. Es ist jedoch bekannt, dass es ein normales und häufiges Verhalten ist, das in vielen verschiedenen Situationen auftritt.
Es gibt noch viele Aspekte des Gähnens, die nicht vollständig verstanden sind, und die genauen Gründe dafür bleiben Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung. Gähnen ist ein weit verbreitetes und faszinierendes Phänomen, das in verschiedenen Situationen und Kontexten auftritt, sogar auch bei Tieren.

Was ist das Gähnen eigentlich?

Gähnen ist ein reflexartiger und natürlicher Vorgang, bei dem wir tief einatmen, den Mund öffnen und dann die Luft mit einem charakteristischen Geräusch ausstoßen. Es ist ein Verhalten, das bei Menschen, aber auch bei vielen anderen Wirbeltieren, beobachtet wird.

Warum musst Du Gähnen?

Es gibt mehrere Theorien darüber, warum Menschen gähnen. Eine davon: Gähnen dient dazu, den Körper mit mehr Sauerstoff zu versorgen. Durch das tiefe Einatmen während des Gähnens wird mehr frische Luft in die Lungen aufgenommen und der Kohlendioxidgehalt im Körper reduziert. Dies kann dazu beitragen, den Körper zu revitalisieren und zu erfrischen.
(Bei einer Atemübung tust Du genau das Umgekehrte – Erhöhung des Kohlendioxidgehaltes im Blut)

Temperaturregulation: Eine andere Theorie besagt, dass das Gähnen dazu dient, das Gehirn abzukühlen. Während des Gähnens strömt Luft in den Mund- und Rachenraum, was zu einer Abkühlung des Blutes führen kann. Dies kann dazu beitragen, die Körpertemperatur zu regulieren und das Gehirn vor Überhitzung zu schützen.

Darüber hinaus wurde beobachtet, dass Gähnen auch in sozialen Situationen auftritt. Wenn eine Person gähnt, kann dies dazu führen, dass andere um sie herum ebenfalls gähnen. Dies wird als „ansteckendes Gähnen“ bezeichnet und es wird vermutet, dass es ein soziales Verhalten ist, welches auf eine Verbindung zwischen den Menschen hinweist. (Kontagiosität)

Und schließlich kann das Gähnen auch als Mechanismus dienen, um Stress abzubauen und den Körper zu entspannen. Es wird angenommen, dass Gähnen die Muskeln im Gesicht, im Nacken und in den Kiefern entspannt und den Körper in einen Zustand der Ruhe versetzt.

Wenn Du zwischen 3 und 8 Mal am Tag ein Gähnen bei Dir feststellst, ist dies völlig normal.

Problem: zu häufiges Gähnen

Jedoch erleben einige Menschen einen überaus starken Drang sehr häufig zu Gähnen. Das Problem dabei ist: jedes Gähnen ist ein Antrieb in Richtung Hyperventilation. Und dies kann sich zu einer sich beschleunigenden Negativspirale hinsichtlich Deines unbewussten Atemmusters auswirken.

Gerade während des Praktizierend von beruhigenden oder reduzierten Atemübungen, kann es zu einem starken und sich ständig wiederholenden Gähn-Reflex kommen. Ein Signal, welches erst einmal signalisiert, dass sich Dein autonomes Nervensystem auf Entspannung umstellt (ähnlich wie kurz vor dem Schlafen gehen). Zudem verschieben sich Deine Atemgase: das CO2 Niveau steigt an, ein Prozess, der für das Gehirn als bedrohlich gewertet werden kann. Denn mehr CO2, führt zu einer Verschiebung des Säure-Basen-Gleichgewichtes. Das Gähnen kann dabei ein Versuch Deines Körpers darstellen, dass „Mehr“ an CO2 zügig wieder abzuatmen.
Doch beruhigende oder reduzierende Atemübungen haben ja zum Ziel, die Kohlendioxidtoleranz zu steigern. Dazu benötigen wir die höhere Konzentration, um den Körper langfristig zu desensibilisieren. Zudem führt das Gähnen, wie bereits erwähnt, zu einem Hyperventilationsimpuls, welcher die beruhigende Wirkung der Übung geradezu torpediert.

An dieser Stelle ist das Gähnen also nicht nur lästig, sondern führt tatsächlich auch zu einem negativen Atemergebnis.

Meine Empfehlung:

Daher würde ich Dir, wenn Du unter übermäßigem Gähnen leidest, empfehlen, Dein Gähnreflex bewusst zu unterdrücken. Du kannst Dir sobald Du den Drang zum Gähnen spürst den Mund sanft zuhalten und bewusst weiterhin langsam und ruhig durch Deine Nase atmen. Der Reflex wird nach einigen Sekunden nachlassen.

Es ist ein bisschen wie beim Juckreiz (z.B. bei einem Stich). Der Drang zum Kratzen ist stark und je mehr man sich darauf konzentriert, desto unwiderstehlicher wird er. Doch das „nicht nachgeben“ erwirkt einerseits ein mittelfristiges Nachlassen des Juckreizes und verhindert andererseits die negativen Folgen exzessiven Kratzens.
Es kann sich also durchaus lohnen, sich mit ein wenig Willenskraft und Ehrgeiz dem leidigen Gähnreflex entgegenzustellen.

Mit Erhöhung Deiner Kontrollpause und regelmäßigen Atemübungen/ Veränderung Deiner unbewussten Atmung wird sich das Problem ebenfalls stark verbessern.

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Therapeutin

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